Sitzung: 02.11.2016 Rat
Beschluss: Abstimmungsergebnis: einstimmig beschlossen
Vorlage: 2016/Amt 20/00327
Beschluss:
Der
Kapitalerhöhung der NEW Re GmbH von 400.000 € um 9.570.322 € auf 9.970.322 €
wird zugestimmt.
Die
NEW AG nimmt an der Kapitalerhöhung mit mindestens 5.254.107 € und höchstens 8.941.032 € teil.
Durch
die Einbindung der Kreiswerke Heinsberg GmbH (KWH) in das NEW Holding-Modell
zum 01.01.2015 sind die Gesellschafter der KWH (Kreis Heinsberg,
kreisangehörige Kommunen des Kreises Heinsberg und die Gemeinde Niederkrüchten
aus dem Kreis Viersen) an der NEW Kommunalholding GmbH beteiligt. Die KWH ist
zu 16,66 % an der NEW Kommunalholding GmbH beteiligt. Diese Holding wiederum
hält 60,05 % an der NEW AG. Für die Stadt Heinsberg ergibt sich somit eine
prozentuale mittelbare Beteiligung in Höhe von rund 0,43 % an der NEW AG. Trotz
der eher geringfügigen Beteiligungen der einzelnen Gesellschafter ergeben sich
hieraus weitere Konsequenzen, u.a. bei der Änderung von
Beteiligungsverhältnissen von Tochter- oder Enkelgesellschaften der NEW AG. So
führen Änderungen der Stammkapitalanteile bei einer Tochter- oder
Enkelgesellschaft der NEW AG letztlich auch zu Veränderungen der mittelbaren
Beteiligungen der KWH-Gesellschafter. Nach den kommunalrechtlichen Vorschriften
bedarf es hierzu entsprechender Beschlüsse der Räte bzw. des Kreistages, wie
aus § 41 der Gemeindeordnung (GO) und § 26 der Kreisordnung (KrO) folgt.
Sachverhalt:
Die
NEW Re GmbH hat ein Stammkapital in Höhe von 400.000 €. An diesem Kapital sind
die NEW AG mit 54,9 % (219.600 €), die Gemeindewerke Grefrath mit 25,1 % (100.400
€) und die GWG Grevenbroich GmbH mit 20 % (80.000 €) beteiligt.
Aufgabe
der NEW Re GmbH im NEW-Konzern ist die Förderung des Ausbaus der Nutzung
regenerativer Energien, der Bau und der Betrieb von Anlagen zur Nutzung
regenerativer Energien sowie damit im Zusammenhang stehender Dienstleistungen,
soweit es sich bei diesen nicht um handwerkliche Dienstleistungen handelt.
Die
Durchführung der bisherigen Projekte ist durch Gesellschafterdarlehen in Höhe
von insgesamt 2.223.135 € finanziert worden, wobei die NEW AG insgesamt
Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1.593.844 € gestellt hat. (Stand:
31.12.2015)
Damit
die NEW Re GmbH handlungsfähig bleibt und aus eigener Kraft unter Beteiligung
aller Gesellschafter Projekte finanzieren und damit umsetzen kann, ist eine
Erhöhung des Stammkapitals unter Berücksichtigung der teilweisen Rückführung
der bisher gestellten Gesellschafterdarlehen notwendig. Die Ausstattung mit
Stammkapital und entsprechende Einbringung in etwaige Projektgesellschaften ist
ein zwingender Schritt, um die zukünftige Finanzierung der geplanten
Erneuerbare-Energien-Projekte mit Fremdkapital zu gewährleisten, die
Kapitalstruktur projektspezifisch zu optimieren und gegebenenfalls
Eigenkapitalquoten von 20 % vorzusehen.
Zusätzlich
zum „Windprojekt Linnich-Boslar“ und der Beteiligung der NEW Re GmbH an der
Trianel Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG stehen in den nächsten Jahren
weitere Projekte in der Region mit hohem Kapitalbedarf zur Verwirklichung an.
Kapitalbedarf
NEW Re GmbH 2016 bis 2017:
• 2,9 Mio. € für die Windenergieanlage
Übach-Palenberg
• 17,22 Mio. € Windpark Linnich-Boslar
(3 Windenergieanlagen)
• 3 Mio. € Beteiligung Trianel
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
• ca. 20 Mio. € Windpark Viersen (4
Windenergieanlagen)
• ca. 21 Mio. € Windpark Wassenberg (4
Windenergieanlagen)
Zur
Umsetzung der Projekte bis Anfang 2017 ist es notwendig, die NEW Re GmbH mit
entsprechend hohem Stammkapital auszustatten. Daher soll das Stammkapital von
zurzeit 400.000 € um 8.175.000 € auf 8.575.000 € erhöht werden. Die weiteren
erwarteten Projekte in Viersen und Wassenberg in 2017 ff. benötigen bei
Umsetzung ein zusätzliches Stammkapital von voraussichtlich 10 Mio. €. Hierzu
müsste dann eine erneute Beschlussfassung zur Kapitalerhöhung zu einem späteren
Zeitpunkt erfolgen.
Ursprünglich
war vorgesehen, dass die Gesellschafter auch bei Erhöhungen des Stammkapitals
mit ihrer bisherigen Quote beteiligt werden. Da die Projekte im Bereich der
erneuerbaren Energien sehr kapitalintensiv sind, hat die GWG Grevenbroich GmbH
bereits signalisiert, dass sie sich möglicherweise nicht vollständig an der
Kapitalerhöhung beteiligen wird. Die maximale Höhe der Beteiligung der GWG
Grevenbroich GmbH steht noch nicht fest. Auch die zukünftige Beteiligungshöhe
der Gemeindewerke Grefrath GmbH wird erst festgelegt, wobei ein Abschmelzen bei
den Gemeindewerken Grefrath GmbH erst zu einem späteren Zeitpunkt in Betracht
kommen würde und derzeit geprüft wird.
Für
den Fall, dass weder die GWG Grevenbroich GmbH noch die Gemeindewerke Grefrath
GmbH sich an der Kapitalerhöhung beteiligen, beabsichtigt die NEW AG, den
gesamten Kapitalerhöhungsbetrag von 8.175.000 € zu zeichnen. Die
Gesellschafter beabsichtigen, darüber hinaus ihre Darlehen für das Windprojekt
Geilenkirchen-Tripsrath in Höhe von in Summe 1.395.322 € entsprechend als
zusätzliches Kapitalerhöhungspotenzial vorzusehen. Die NEW AG hat ein Darlehen
für das Windprojekt Tripsrath in Höhe von 766.032 €, die Gemeindewerke
Grefrath GmbH in Höhe von insgesamt 350.226 € und die GWG Grevenbroich GmbH in
Höhe von 279.064 € gewährt. Daher werden diese zwischen der NEW Re GmbH
und ihren Gesellschaftern bestehenden Darlehensverträge beendet.
Die
NEW AG wird nach Beendigung des Darlehens in Höhe von 766.032 € diesen
Betrag einer zusätzlichen Kapitalerhöhung zuführen.
Auch
die Gemeindewerke Grefrath GmbH und die GWG Grevenbroich GmbH können ihre
bereits gewährten Darlehen in Höhe von insgesamt 350.226 € und 279.064 €
beenden und zur zusätzlichen Teilnahme an der Kapitalerhöhung nutzen. Die
Beendigung der Darlehensverträge mit den Gesellschaftern ist nur möglich, wenn
sich diese zumindest in der Höhe der Darlehensverpflichtung an der
Kapitalerhöhung beteiligen.
Sofern
diese Abfolge über alle Gesellschafter umgesetzt wird, wird die NEW Re GmbH mit
annähernd 10 Mio. € Kapital zur Umsetzung der nächsten Projekte ausgestattet.
Der
entsprechende Ratsbeschluss ist der Kommunalaufsicht gemäß § 115 GO
anzuzeigen; dies ist im vorliegenden Fall die Bezirksregierung Düsseldorf.