Beschluss: Abstimmungsergebnis: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Verlegung der STOLPERSTEINE im Bürgersteig vor den Wohnhäusern ehemals im gesamten Stadtgebiet Heinsberg lebender jüdischer Mitbürger/innen in die Wege zu leiten.

 


Nach einem Bericht des damaligen Bürgermeisters vom 18. Mai 1933 lebten in Heinsberg 47 jüdische Mitbürger/innen.

 

Der Plan der Nationalsozialisten, die jüdischen Mitbürger/innen zu vernichten, sollte rasch umgesetzt werden. Einige jüdische Bürger/innen konnten Heinsberg noch verlassen und sind ausgewandert. Die noch verbliebenen Juden mussten 1941 ihre Wohnungen aufgeben und sind in der ehemaligen Mannasses`chen Gerberei, Westpromenade 120, zusammengepfercht worden.

 

In der Frühe des 22. März 1942, an einem Sonntag, wurden sie vom Bahnhof Heinsberg aus in das Lager Eschweiler, Kreis Aachen, transportiert.

 

Irgendwann – der Zeitpunkt ist nicht bekannt – wurden sie in die Vernichtungslager gebracht. Dort verliert sich ihre Spur. Sie haben kein Todesdatum und kein Grab.

 

In der Gedenkstätte ”Yad VaShem – ein Denkmal und ein Name“ sind auch die Namen der aus Heinsberg stammenden und in den Vernichtungslagern gestorbenen Juden verewigt. So berichtet Herr Hans Beythen aus Heinsberg in seinem Werk “Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft während der NS-Zeit Heinsberg“.

 

Aufgrund entsprechender Anregungen aus der Bevölkerung sollte die Stadt Heinsberg hier tätig werden, um einen Beitrag zum weiteren Gedenken an die verstorbenen Juden aus Heinsberg zu leisten. 

 

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, in dem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig einlässt. Das Projekt STOLPERSTEINE ist seit März 2014 in ca. 1.100 Orten mit über 46.000 verlegten Steinen realisiert worden. Viele weitere Orte haben bereits angefragt. Mit Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE ….. Ein Stein, Ein Name, Ein Mensch.

 

Der Umsetzung der Verlegung der STOLPERSTEINE geht ein Antragsverfahren für die Verlegung von Steinen im öffentlichen Raum bei den zuständigen Gremien der Kommune voraus.

 

Nach kurzer Aussprache wird vorgeschlagen, die Verlegung der Stolpersteine im Bürgersteig vor den Wohnhäusern ehemals nicht nur im Stadtzentrum Heinsberg, sondern  im gesamten Stadtgebiet Heinsberg lebender jüdischer Mitbürger/innen in die Wege zu leiten.